Der Geburtsvorbereitung-Dschungel
Wie findest du DEINEN Weg durch das Kurs-Chaos?
9/4/20253 min read


Seien wir mal ehrlich: Für die meisten werdenden Eltern ist der Geburtsvorbereitungskurs erstmal nur ein weiterer Haken auf der endlos langen Schwangerschafts-To-Do-Liste. Zwischen Kinderzimmer einrichten, Klinikkoffer packen und dem x-ten Ultraschalltermin denkt man sich: "Ach ja, den Kurs muss ich auch noch machen."
Aber hier kommt der Plot-Twist: Die Wissenschaft zeigt uns immer wieder, dass eine gute Geburtsvorbereitung tatsächlich deine Chancen auf ein positives Geburtserlebnis deutlich erhöht. Kein Scherz!
Warum ich manchmal von Pflicht-Kursen träume
Als Hebamme habe ich schon einige Überraschungsmomente erlebt. Da stehen frischgebackene Eltern nach der Geburt und schauen mich mit großen Augen an: "Was? Jetzt kommt noch die Plazenta?" Oder ich treffe Paare, die schon bei den ersten sanften Wehen völlig außer Atem sind und vor Angst erstarren.
In solchen Momenten tut es mir wirklich leid für sie – und ehrlich gesagt, wünsche ich mir manchmal, dass Geburtsvorbereitungskurse in der Schweiz einfach Pflicht wären. Denn Atemtechniken im Kreißsaal zu lernen ist ein bisschen wie Schwimmen lernen, während man schon am Ertrinken ist.
Der große Kurs-Vergleich: Was passt zu dir?
Jetzt wird's spannend! Du stehst vor der Qual der Wahl: Hypnobirthing, Friedliche Geburt, klassischer Gruppenkurs, Online-Videos oder doch das 1:1-Coaching? Lass mich dir durch den Dschungel helfen:
Hypnobirthing & Orgasmic Birth – Die Zen-Meister unter den Kursen
Das Gute: Du lernst, mental entspannt zu bleiben und gehst mit einer "Ich-schaffe-das"-Einstellung zur Geburt. Hypnobirthing macht dich zu einer entspannten Geburts-Göttin, während Orgasmic Birth verspricht, dass Gebären sogar richtig erotisch werden kann. Klingt verlockend, oder?
Das nicht so Gute: Manchmal wird ein etwas zu romantisches Bild gemalt. Nach dem Motto: "Wenn du nur genug meditierst, wird's garantiert schmerzfrei!" oder "Jede Frau kann eine orgasmische Geburt haben!" Und dann? Tja, wenn's doch mal "Aua" macht oder sich definitiv nicht nach dem siebten Himmel anfühlt, ist die Enttäuschung groß.
Online-Kurse – Bequem, aber...
Das Gute: Du kannst die Videos schauen, während die Kinder schlafen, im Zug zur Arbeit oder gemütlich im Pyjama auf dem Sofa.
Das nicht so Gute: Du verpasst das Zwischenmenschliche. Die spontanen Fragen, das Nachbohren, den Austausch mit anderen. Es ist ein bisschen wie Netflix schauen statt ins Theater gehen – praktisch, aber weniger berührend.
Mein Tipp: Wenn online, dann wenigstens mit Live-Sessions per Zoom. Da kann eine Hebamme auf deine individuellen Fragen eingehen.
Gruppenkurse – Party mit Lerneffekt
Das Gute: Perfekt für alle Geselligen! Ihr lernt gemeinsam, tauscht Erfahrungen aus, und wer weiß – vielleicht entstehen sogar Freundschaften fürs Leben.
Das nicht so Gute: Feste Termine, feste Orte. Nicht alle sind geborene Gruppentypen, und manchmal muss man sich erst überwinden hinzufahren.
Klassische Kurse – Die Informations-Tsunamis
Ah, die Klassiker! Sie überschütten dich mit allem Wissen dieser Welt. Manchmal führt das zu neuen Ängsten nach dem Motto: "Hätte ich das lieber nicht gewusst?" Dazu ein paar Hechelübungen und Ausprobieren von verschiedenen Geburtspositionen – fertig ist der Kurs.
Was mir dabei fehlt: Das Ganzheitliche! Es geht nicht nur um Information, sondern auch um die mentale und emotionale Vorbereitung. Ein guter Geburtsvorbereitungskurs lehrt dich nicht nur fürs Gebären, sondern fürs Leben.
Mein Fazit: Die goldene Mischung macht's
Ehrlich gesagt bin ich überzeugt: Eine gesunde Mischung aus allem wäre ideal. Ein bisschen Entspannung hier, ein bisschen Information dort, gepaart mit individueller Betreuung und dem menschlichen Touch.
Denn am Ende geht es nicht darum, den "perfekten" Kurs zu finden. Es geht darum, DEINEN Weg zu finden – einen, der zu dir, deinen Bedürfnissen und deinem Leben passt.

